Die Schulprogrammsäule Methoden stand im Mittelpunkt der ersten Projektwoche des Schuljahres 2015/16 an der Realschule Krautheim.
Berichte in Zeitungen und Fernsehen zeigen immer wieder, dass sich die Anforderungen an die heranwachsende Generation in Beruf und Gesellschaft immer schneller verändern. Aus diesem Grund leistet auch die Realschule ihren Beitrag dazu, diesen Anforderungen zu begegnen. Sie muss die Zukunftsfähigkeit junger Menschen stärken und ihnen die Notwendigkeit eines lebenslangen Lernens vermitteln, um künftig den gesellschaftlichen Anforderungen gewachsen zu sein. In diesem Sinne wurden an vier Schultagen Kompetenzen und Methoden wie Markieren und Strukturieren, Recherchieren und Gliedern von Informationen, Argumentieren und Präsentieren vermittelt.
Zur Auflockerung der Lerneinheiten wurde der Mittwoch als „Brückentag“ gestaltet, an dem sich die Schüler mit außergewöhnlichen Themen beschäftigen. Die fünften Klassen nutzten dies für einen gemeinsamen Wandertag, um die Gemeinschaft der neuen Schüler untereinander zu stärken. Ganz im Zeichen des Sports engagierten sich die Sechstklässler, bei denen verschiedene sportliche Aktivitäten sowie ein Orientierungslauf auf dem Programm standen. Das Programm der siebten Klassen war ganz der Suchtprävention gewidmet. Für die achten Klassen übernahmen Mitarbeiter der Heilbronner „Akademie für Innovative Bildung und Management“ das Training zur Teamentwicklung in theoretischen und praktischen Übungssequenzen. Die neunten Klassen widmeten sich im Rahmen der neuen Schulprogrammsäule „Wirtschaft und Beruf“ ganz dem Thema der Berufswahl. Hierzu fand am Freitag die hauseigene Ausbildungsmesse Jobs-4-U statt, bei der zahlreiche Firmen ihre Tätigkeitsfelder und Ausbildungsberufe vorstellten.
Die Zehntklässler nutzten die Woche für eine intensive Vorbereitung der in diesem Schuljahr anstehenden Prüfungen. Am Brückentag referierte bei ihnen ein Beamter der Verkehrspolizei, der mit ergreifenden Schilderungen und einem Fahrsimulator auf die Notwendigkeit einer vernünftigen und verantwortlichen Teilnahme am Straßenverkehr aufmerksam machte.
Die Methodenwoche wurde von den Schülern auch in diesem Jahr durchweg positiv beurteilt. Die Schulleitung und das Lehrerkollegium nahmen darüber hinaus mit Freude zur Kenntnis, dass die hinzugezogenen Referenten das Arbeitsklima an der Realschule sehr positiv bewerteten und ihre Bereitschaft für künftige Termine in Aussicht stellten.
An der Realschule Krautheim werden seit diesem Schuljahr alle Aktivitäten und Informationen rund um die Berufsorientierung in der neuen Schulprogramm-Säule „Wirtschaft und Beruf“ gebündelt. „Das gibt uns die Möglichkeit, Bewährtes mit den Anforderungen des neuen Bildungsplans zusammenzuführen“, begründet Rektor Thomas Weniger diesen Schritt und bedankte sich bei den für die neue Säule verantwortlichen Kolleginnen Frau Philipp und Frau Wagner, die mit viel Engagement und Initiative an dem durchgängigen Prinzip von Klasse fünf bis neun gearbeitet haben. Neu im Programm war zum Beispiel die hauseigene Jobs-4-U-Messe, bei deren Premiere die acht Bildungspartner der Realschule sowie weitere Aussteller die Gelegenheit nutzten, ihr Unternehmen und ihr Ausbildungsangebot vorzustellen. Das Angebot richtete sich an die Schüler der Klassen 9 der Realschule, die sich im Rahmen einer Projektwoche bereits intensiv mit dem Übergang in das Berufsleben beschäftigt hatten.
Den Auftakt zu dieser Berufsinformationswoche bildete das Thema „Rund um die Bewerbung“. Unter Anleitung von Referenten der Heilbronner Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken (aim) werteten die Neuntklässler ihre Stärken und Schwächen aus, informierten sich über das Vorgehen bei einer Bewerbung und führten Rollenspiele zu Vorstellungsgesprächen durch. Auszubildende der Firma ebm-papst aus Mulfingen stellten den Klassen Ausbildungen im Allgemeinen und speziell bei ihrer Firma vor. Weitere Themen waren das Sozialversicherungssystem durch Vertreter der BARMER GEK sowie Bildungswege nach der Mittleren Reife durch die Berufsberaterin Frau Ropte. Hinzu kam ein Besuch des Berufsinformationszentrums in Tauberbischofsheim.
Die Berufsberaterin Frau Ropte machte dann auch am Elternabend den Anfang und schilderte den anwesenden Eltern und Schülern der neunten Klassen die Bandbreite der Unterstützungen, die die Bundesagentur für Arbeit bieten kann. Desweiteren stellte der Schulleiter der Kaufmännischen Schule Künzelsau Herr OStD Bollgönn die verschiedenen schulischen Wege nach der Mittleren Reife dar und Herr Schmitt von der Firma ebm-papst betonte in seinem Vortrag die Wichtigkeit der Tugenden für heutige Auszubildende.
Am Freitag, den 13. November um 8.00 Uhr erfolgte dann der Startschuss zur hauseigenen Jobs-4-U-Messe. Mit einem Laufzettel ausgestattet informierten sich die Jugendlichen an den Ständen der Aussteller über die Unternehmen, Anforderungen und Ausbildungsmöglichkeiten. Zur Wahl standen hier die unterschiedlichsten Berufsbilder.
Anschließend besuchten die Schüler jeweils zwei unterschiedliche Workshops bzw. Firmenvorstellungen nach Wahl. Hier erfuhren sie aus erster Hand von Firmenchefs, Ausbildern oder Auszubildenden, welche Aufgaben in ihrem Wunschberuf zu bewältigen sind, welche Voraussetzungen ein Auszubildender erfüllen muss und wie die Chancen auf einen Ausbildungsplatz stehen.
Die Veranstaltung fand großen Anklang bei Schülern sowie Unternehmen und soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden.
Im letzten Schuljahr hat die Realschule Krautheim ihr Schulprogramm um die nun sechste Säule „Wirtschaft und Beruf“ erweitert. Ein elementarer Baustein dieser Säule ist die intensive Kooperation mit Firmen durch aktive Bildungspartnerschaften. In der jetzt unterzeichneten Vereinbarung zwischen der Realschule Krautheim und dem Industrieunternehmen Adolf Mütsch GmbH sollen die Schülerinnen und Schüler die Arbeits- und Wirtschaftswelt näher kennenlernen. Hierbei wollen das Kollegium der Realschule und Unternehmensvertreter gemeinsam Projekte entwickeln, um den Jugendlichen ein realistisches Bild von Arbeitsplatzbedingungen und Qualifikationsanforderungen zu vermitteln.
Beide Seiten betonen bei der Unterzeichnung des Vertrages, dass es keine starre Vereinbarung gibt. Die Partnerschaft soll individuell mit Leben gefüllt und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Insbesondere in den Bereichen CNC (SolidWorks) und CAM (SolidCam) wird die Adolf Mütsch GmbH aktiv den Technikunterricht unterstützen. Außerdem wird das Unternehmen auf der RSK-jobs-4-you-Messe vertreten sein, die im Zuge der neuen Schulprogrammsäule während der ersten Methodenwoche an der Realschule stattfinden wird.
Realschulrektor Thomas Weniger betonte, dass sie immer wieder abklopfen wollen, wie diese Beziehung auch für unterrichtliche Angebote genutzt werden können. Diese Partnerschaft soll und wird zum Nutzen der Schülerinnen und Schüler weiterentwickelt, ist sich der Schulleiter sicher.
In der Aula der Realschule fand eine Informationsveranstaltung zum ausgewählten Projekt des diesjährigen Weihnachtsbazars statt. Wie in jedem Jahr soll auch diesmal eine kleine, persönlich bekannte und wohltätige Einrichtung, die Kindern in armen Ländern hilft, unterstützt werden.
Realschulrektor Thomas Weniger erinnerte eingangs alle Schülerinnen und Schüler an die erfolgreichen Aktionen der letzten Jahre, wo mit großem Engagement immer wieder hervorragende Ergebnisse erreicht wurden und getreu dem Motto „Kinder helfen Kindern“ verschiedene Entwicklungshilfeprojekte in mehreren Entwicklungs- und Schwellenländern unterstützt wurden. Jetzt seien alle aufgerufen, sich auch beim nächsten Weihnachtsbazar wieder mit großem Engagement um ein gutes Ergebnis zu bemühen.
In diesem Jahr hat die Schulkonferenz aus verschiedenen Vorschlägen von Schülern, Eltern und Lehrern den Verein „Viitor - Zukunft“ ausgewählt. Ihre Initiatorin ist Liane Klemm, die selbst aus Rumänien stammt und seit vielen Jahren regelmäßig dorthin reist, um sich mit anderen Vereinsmitgliedern persönlich für Kinder in Armut einzusetzen.
Die Arbeit und die Organisation des Vereins wurde den Schülerinnen und Schülern stellvertretend von den beiden Gründungsmitgliedern des Vereins, Herrn Oliver Sitko und Herrn Wolfgang Zöller, vorgestellt. Hauptziel des Vereins ist es, armen, benachteiligten Kindern in Rumänien ein wenig Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu machen. Seit 2009 bringen Mitglieder des Viitor-Vereins regelmäßig Spenden, Kleider, Spielsachen, Grundnahrungsmittel und Schulsachen nach Anina in Rumänien. Anina ist eine Kleinstadt im Südwesten des Landes. Früher war es eine Bergarbeiterregion, inzwischen ist es eines der ärmsten Gebiete Rumäniens. Viele Eltern verlassen ihre Heimat wegen Perspektivlosigkeit und Armut und lassen ihre Kinder bei Großeltern, jugendlichen Geschwistern oder alleine zurück. Eine nur schwer schätzbare Anzahl dieser Kinder haust im Winter in der Kanalisation, um nicht zu erfrieren, versorgt sich mehr schlecht als recht und ist anfällig für Drogenkonsum. Der Viitor-Verein unterstützt in Anina ein Kinderhaus, hilft Familien in Not und fördert verschiedene Projekte für eine bessere Zukunft. Da alle Vereinsmitglieder ehrenamtlich arbeiten, geht jeder gespendete Cent direkt und ohne Umwege in diese Projekte. So werden zum Beispiel für Kinder warme Mittagessen, Ausflüge, Weihnachts- und Ostergeschenke organisiert. Es wird Holz zum Heizen besorgt und anstehende Reparaturen am Kinderhaus bezahlt.
Ein großer Wunsch sei auch ein Gewächshaus, um die Eigenversorgung bei den oft kalten und langen Wintern zu verbessern und gleichzeitig Anleitung zur Selbsthilfe zu geben.
Zum Abschluss ihrer Projektvorstellung betonten die Referenten nochmals, wie dankbar sie für die Hilfe der Schülerinnen und Schüler sind. Es sei wichtig, den verlassenen Kindern in Rumänien eine Chance zu geben. Somit könnten sie unter humanen Umständen aufwachsen, lesen, schreiben und mit Glück einen Beruf erlernen, um die eigene Zukunft sowie die Zukunft der Region zu verbessern.
Mit dem Erlös des Weihnachtsbazars soll die noch junge und überschaubare Organisation um Frau Liane Klemm unterstützt werden und einen deutlichen Anschub erfahren. Man darf gespannt sein, welche Ideen und Aktivitäten die verschiedenen Klassen der Realschule Krautheim gemeinsam mit ihren Lehrern und Eltern in diesem Jahr entwickeln und der Bevölkerung aus Krautheim sowie dem ganzen Umkreis wieder am letzten Tag vor den Weihnachtsferien präsentieren.
Im Rahmen der Schulprogramm-Säule Umwelt & Energie kooperiert die Realschule nun bereits seit fünf Jahren mit der Firma REMONDIS.
Die Zusammenarbeit besteht insbesondere in jährlich an der Realschule stattfindenden Unterrichtseinheiten, bei denen REMONDIS-Vertriebsleiter Hubert Rothenfels die Schüler der 8. Klassen über Prozesse im Wertstoffkreislauf, Recycling von Müll sowie über die Aufgaben des Unternehmens informiert.
Vertieft werden diese Informationen dann bei einem Besuch der Klassen in der Firma, wobei die Arbeitsabläufe vor Ort gezeigt und erläutert werden. Für den Unterricht in Naturwissenschaftlichem Arbeiten (NWA) sowie für die Säule Umwelt & Energie des Schulprogramms stellt diese Zusammenarbeit einen wertvollen Baustein dar, mit dem den Schülern der Zusammenhang zwischen theoretischen Lerninhalten und dem Geschehen in der Wirtschaft vermittelt werden kann.
Realschule Krautheim: Alle 60 Schülerinnen und Schüler erhalten ihren mittleren Bildungsabschluss
In diesem Jahr feiert die Realschule Krautheim ihr 60-jähriges Bestehen. Heute steht die 60 nicht nur für das Jubiläum der Realschule, es ist genau auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler der Realschule Krautheim, die in diesem Jahr ihren mittleren Bildungsabschluss erhalten. Es herrschte große Freude bei den Zehntklässlern, als ihnen Realschulrektor Thomas Weniger am Ende der Mittleren-Reife-Prüfung mitteilte, dass alle 60 Schülerinnen und Schüler erfolgreich abgeschlossen haben. Viele von ihnen konnten bei den mündlichen Prüfungen, die unter der Leitung von Rektor Jochen Scheufler und seinen Kolleginnen und Kollegen vom Bildungszentrum Niedernhall stattfanden, mit guten und oft vorzüglichen Fähigkeiten und Kenntnissen aufwarten.
Rektor Jochen Scheufler lobte den Ablauf der Prüfungen und brachte seinen Dank allen Lehrerinnen und Lehrern gegenüber zum Ausdruck.
Mit einer eins vor dem Komma konnten folgende Schülerinnen und Schüler ihre Prüfung mit einem Preis abschließen: Moritz Landwehr, Eberstal (1,1); Fabian Hügel, Assamstadt (1,4); Nina Bayer, Bieringen (1,5); Nicolai Kremp, Marlach (1,5); Annika Rau, Sindeldorf (1,5); Annika Schmeißer, Meßbach (1,5); Julia Schmitt, Ailringen (1,5); Michael Bayer, Bieringen (1,6); Simon Stadtmüller, Westernhausen (1,6); Ann-Kathrin Hitschfel, Bieringen (1,7); Silvan Zürn, Marlach (1,7); Eduard Kremer, Dörzbach (1,8); Darja Ondrasch, Assamstadt (1,8); Kalea Volk, Jagsthausen (1,8); Dennis Bullinger, Hohebach (1,9); Simon Ehrler, Oberginsbach (1,9); Jonas Fohmann (1,9), Assamstadt; Anna Leiser, Dörzbach (1,9)
Weitere lobende Worte für seine Absolventinnen und Absolventen fand Rektor Thomas Weniger. Er freute sich über die guten Leistungen und dankte auch dem Lehrerkollegium für die Vorbereitung und Durchführung der Prüfungen. So erreichten die Klasse 10a einen Gesamtschnitt von 2,3 die Klasse 10b einen Durchschnitt von 2,1 und die Klasse 10c einen Durchschnitt von 2,4.
Darüber hinaus wünschte er allen Schülerinnen und Schülern viel Erfolg auf ihrem weiteren Lebensweg und freute sich auf ein Wiedersehen an der anstehenden Entlassfeier.
Belobigungen erhalten folgende Schülerrinnen und Schüler:
Klasse 10a: Lauritz Abel (2,0) Altkrautheim; Marco Hambrecht (2,0), Neunstetten; Yasmin Schmeißer (2,3), Jakob Krieg (2,3), beide Oberginsbach; Niklas Wild (2,3) Sindeldorf; Daniel Kronewald (2,4), Krautheim; Felix Kuttner (2,4), Unterginsbach; Michelle Holzinger (2,4), Sindeldorf, Felix Bauer (2,4), Gommersdorf, Coline Gaab (2,4); Eberstal
Klasse 10b: Felix Keppler (2,0), Ann-Kathrin Dosch (2,1), beide Winzenhofen; Johannes Weis (2,4), Jagsthausen
Klasse 10c: Raphael Specht (2,0), Mario Zier (2,3), Unterwittstadt; Nicole Hölzer (2,0); Hohebach; Max Tremmel (2,2), Benedikt Ertl (2,3), Jannis Geißler (2,4) alle Assamstadt; Hendrik Gaschnitz (2,3), Dörzbach; Kai Breitenbach (2,3), Krautheim
Von folgenden 60 Schülerinnen und Schülern wurde die Realschulabschlussprüfung erfolgreich abgelegt:
Klasse 10a - Klassenlehrer Carolin Wagner
Lauritz Abel, Timo Altrichter, Felix Bauer, Simon Ehrler, Coline Gaab, Marco Hambrecht, Lea Herrmann, Kevin Hoffmann, Michelle Holzinger, Jannik Jäger, Nina Karl, Nicolai Kremp, Jakob Krieg, Annika Kromm, Daniel Kronewald, Felix Kuttner, Moritz Landwehr, Annika Rau, Philip Reuther, Yasmin Schmeißer, Daniel Stahl, Simone Trefz, Niklas Wild, Silvan Zürn
Klasse 10b - Klassenlehrer Florian Nuber
Michael Bayer, Nina Bayer, Ann-Kathrin Dosch, Ann-Kathrin Hitschfel, Tamara Karl, Felix Keppler, Pascal Krüger, Anna Leiser, Duc Anh Nguyen, Matthias Sachs, Simon Stadtmüller, Kalea Volk, Johannes Weis
Klasse 10c – Klassenlehrerin Martina Philipp
Philip Baulin, Kai Breitenbach, Dennis Bullinger, Felix Dausend, Benedikt Ertl, Lukas Fellinger, Jonas Fohmann, Hendrik Gaschnitz, Jannis Geißler, Nicole Hölzer, Fabian Hügel, Jens Kober, Eduard Kremer, Darja Ondrasch, Yvonne Paulick, Sabrina Popp, Johannes Retzbach, Annika Schmeißer, Julia Schmitt, Aaron Schoch, Raphael Specht, Max Tremmel, Mario Zier
Gerhard Weiß
Lessingstr. 14
74747 Ravenstein
Rede zur 60-Jahr-Feier der Realschule Krautheim
(11. Juli 2015)
Verehrte Festgäste,
liebe Kolleginnen und Kollegen!
Meine Aufgabe ist es, Sie über die Hintergründe der Entstehung unserer Schule vor sechzig Jahren, also im Jahr 1955, zu informieren. Ich will Sie hier nicht lange mit der Vorgeschichte langweilen, doch die damalige Situation Krautheims zwingt mich, wenigstens einige Anmerkungen dazu zu machen. Nur zwei Jahre vorher, also im Jahr 1953, war unser Bundesland aus dem Zusammenschluss von Baden, Württemberg und Hohenzollern entstanden und bis dahin war unser Städtchen 150 Jahre lang direkt an der alten Landesgrenze gelegen. Diese üble Situation hatte folgende Ursache: Im Jahr 1802 hatte Napoleon die geistlichen deutschen Fürstentümer, darunter auch das Kurfürstentum Mainz, aufgelöst und dadurch ergab sich für Krautheim eine Situation, die geradezu von historischer Bedeutung hätte werden können, denn aus der Konkursmasse des Mainzer Bistums wurde auf dem Gebiet des vorherigen Oberamts Krautheim das Fürstentum Krautheim gegründet. Aus dieser Perspektive betrachtet bildeten die Jahre 1802 bis 1806 den absoluten Kulminationspunkt der hiesigen Geschichte. Wäre der Versuch nicht gescheitert, dann wäre Krautheim sogar zur Hauptstadt eines Fürstentums, also eines eigenständigen Staates innerhalb des Deutschen Bundes, geworden. Welche Folgen diese Entwicklung hätte haben können, wird einem erst bewusst, wenn man bedenkt, dass exakt zur gleichen Zeit unter ganz ähnlichen Vorgaben auch das Fürstentum Liechtenstein entstand. Dieses war nicht einmal halb so groß und hatte auch weit weniger als die Hälfte der hiesigen Bevölkerung und bitterarm waren die Leute hier wie dort. Aber während sich dort die Nachbarn Österreich und Schweiz nichts aus den erbärmlichen elf Dörfern machten, wurde das Fürstentum Krautheim bereits 1806 von seinen mächtigen Nachbarn, dem Königreich Württemberg und dem Großherzogtum Baden, zerschlagen und aufgeteilt.
Schade, dass das bei uns so schief ging! Stellen Sie sich einmal vor: Herr Köhler wäre heute Regierungschef, Pfarrer Pierro Landesbischof, die Volksbank befände sich in einer Liga mit der Liechtensteiner Landesbank und würde im Geld der Milliardäre aus dem Kochertal und dem Rest der Welt schwimmen! Unsere Löhne und Gehälter wären doppelt so hoch, aber die Steuerquote um die Hälfte niedriger. Ach, wäre das schön!
Aber es kam genau umgekehrt: Wie man nämlich bei der Zerschlagung des Fürstentums vorging, das brachte für Krautheim die schlimmste aller denkbaren Lösungen: Die Gebiete jenseits der Jagst wurden alle württembergisch, also auch Altkrautheim, die Keimzelle unseres Ortes. Nur vier diesseits gelegene Orte – Klepsau, Krautheim, Gommersdorf und Winzenhofen – gehörten fortan zu Baden. Wenigen Ortskundigen ist bekannt, dass nur ein Steinwurf von unserer Schule entfernt, im Bereich des heutigen Sportplatzes, die Landesgrenze gelegen und das Jagsttal 150 Jahre lang, also bis zur Gründung des Landes Baden-Württemberg im Jahr 1953, geteilt hat. Krautheim entzog man 1864 auch noch die Funktion der Bezirksverwaltung und schließlich in der Nazizeit sogar die Stadtrechte. Am Ende des 2. Weltkriegs war Krautheim nur noch ein verarmtes Dorf mit 800 Einwohnern. Unsere Gegend bezeichnete man lange recht abfällig als „Badisch Sibirien“. Wenn man diesen Vergleich weiterspinnt, dann war Krautheim an der südöstlichsten Ecke dieses Gebietes gelegen so etwas wie das Wladiwostok Badisch Sibiriens. Aber jenseits der Jagst, im Württembergischen, war auch nicht mehr geboten, obwohl dort eine entsprechende Namensgebung nicht überliefert ist.
An dieser Stelle möchte ich jetzt zu den schulischen Zuständen in der Nachkriegszeit, also zur Mitte des letzten Jahrhunderts kommen. Damals gab es in jedem Dorf eine Volksschule, wo selten mehr als ein oder zwei Lehrer – so auch in Krautheim – alle Kinder acht Jahre lang unterrichteten. Es wäre müßig, die ärmliche personelle und materielle Ausstattung dieser Häuser zu thematisieren. Weiterführende Schulen waren vielerorts nicht erreichbar, lediglich einige kirchliche Internate, sogenannte Konvikte, boten einigen leistungsstarken Buben aus kirchennahen Familien einen Zugang zu einem Gymnasium, womit die Kirchen in erster Linie ihren Klerikernachwuchs heranbilden wollten. Auf badischer Seite gab es ein solches Haus schon im 19. Jahrhundert in Tauberbischofsheim und ab 1953 auch in Buchen.
In den Volksschulen wurden also alle Kinder eines Dorfes gemeinsam unterrichtet, selbstverständlich inklusive Inklusion und vielfältigen Formen von Binnendifferenzierung. Man hätte diese Einrichtungen nach unseren heutigen Begrifflichkeiten mit Fug und Recht Gemeinschaftsschulen nennen können. Erst nach 1960, als die schlimmsten Kriegsfolgen überwunden waren, wurde die Bildungspolitik zu einem Schwerpunkt der Landespolitik. Nach den Erkenntnissen der baden-württembergischen Kultusverwaltung besuchten im Jahr 1961 im Landesdurchschnitt 15% der Jugendlichen im Alter von 16 bis 19 Jahren eine weiterführende Schule. In elf besonders ländlichen Regionen lag der Schüleranteil unter 5%. Diese bezeichnete man als Bildungsnotstandsgebiete – und dazu gehörte auch unsere Gegend. In den folgenden Jahren wurden mehrere Forschungsaufträge vergeben, in denen man eine Bestandsaufnahme der Problemgebiete vornahm und nach Möglichkeiten suchte, diese zu beheben. Die hiesigen Verhältnisse wurden von einer Forschungsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Kurt Aurin intensiv untersucht und die Ergebnisse in der Schriftenreihe „Bildung in neuer Sicht“ unter dem Titel „Ermittlung und Erschließung von Begabungen im ländlichen Raum“ im Jahr 1966 veröffentlicht. Die nachfolgenden Informationen habe ich weitgehend aus dieser Veröffentlichung entnommen.
Das hiesige Untersuchungsgebiet, Bauland-Ahornwald genannt, umfasste 56 Gemeinden, von denen 34 zum Landkreis Buchen, 18 zum Landkreis Tauberbischofsheim und vier zum württembergischen Künzelsau gehörten. Es umfasste das Gebiet zwischen Möckmühl im Süden, Königheim im Norden, dem Tauber- und Jagsttal im Osten und dem Odenwaldrand im Westen. Bei 30.000 Einwohnern gab es hier 1961 ganze 36 Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren, die eine weiterführende Schule, also ein Gymnasium oder eine Mittelschule besuchten. Aufschlussreich ist dann auch noch die Unterscheidung nach der Geschlechtszugehörigkeit: Es gab 31 Schüler und lediglich 5 Schülerinnen in dieser Altersgruppe!
Der wesentlichste Grund war leicht festzustellen: Er lag in der extrem schlechten Erschließung durch den öffentlichen Nahverkehr. Aurins Untersuchungen nennen für die 56 Gemeinden folgende Zahlen:
11 Ortschaften hatten keinerlei Verkehrsverbindung zu einer weiterführenden Schule.
13 Ortschaften hatten „schlechte Verbindungen“. Als „schlechte Verbindungen“ wertete man solche mit täglichen Wartezeiten von einer bis vier Stunden und zusätzlichen Fahrzeiten von mehr als einer Stunde.
21 Ortschaften wiesen „erträgliche Mängel“ auf. Dazu zählte man z. B. solche ohne Verbindungen zwischen 13 Uhr und 18.15 Uhr. Allen anderen Orten attestierte man gute Verbindungen.
11 Ortschaften zählten zu dieser Kategorie.
Der Forschungsbericht benannte ein soziales Problem als weiteres zentrales Bildungshemmnis: Über 50% der Bevölkerung waren damals noch Bauern. Ihre kleinen, wenig entwickelten Höfe sicherten nur einen weit unterdurchschnittlichen Lebensstandard. Die Mithilfe der Kinder auf dem Hof war häufig unverzichtbar und wurde in manchen Familien für wichtiger erachtet als die Schule. Ich kann mich sehr wohl an Mitschüler erinnern, die jeden Morgen vor Schulbeginn im Stall mithelfen mussten. Ganz grundsätzlich war es so, dass bis in die sechziger Jahre die Ferien im Sommerhalbjahr nach den Bedürfnissen der Landwirtschaft kurzfristig terminiert wurden. Über Heu-, Ernte- und Kartoffelferien – das waren die Vorläufer der Pfingst-, Sommer- und Herbstferien – wurde in Absprache von Bürgermeister und Lehrer wetterabhängig kurzfristig entschieden. Kinderarbeit galt also als absolut normal.
Aus unserer heutigen Sicht lässt sich hier leicht ein vorschnelles Urteil fällen, wonach den Menschen damals die nötige Wertschätzung für die Bildung fehlte. Dabei übersieht man, dass vieles durch eine Armutssituation begründet war, die heute nur noch alte Menschen aus eigenem Erleben nachvollziehen können. Und nicht alle Zeitgenossen störten sich an diesen Zuständen. Der langjährige Direktor des Gymnasiums in Osterburken, Dr. Elmar Weiß, hat mir dazu einmal folgendes erzählt: Als er in der Vorbereitungsphase der dortigen Schulgründung von 1965 ins Oberschulamt Karlsruhe einbestellt war, traf er in der Behörde zufällig einen früheren Studienkollegen. Der beschwerte sich über die neue Politik, wonach „in jedem Winkel des Landes“ weiterführende Schulen gebaut werden sollten und verstieg sich zu folgender Klage: „Wo sollen wir da künftig unsere Hausmädchen hernehmen?“ Also: Manche Stadtbürger hatten durchaus ein Interesse daran, dass man die Defizite der stadtfernen Regionen möglichst beibehielt und die dummen Sprüche über die angeblich so dummen Bauern weiter pflegen und seinen Nutzen daraus ziehen konnte. Tatsächlich war es bis in jene Zeit üblich, dass Mädchen nach der Schulentlassung in einen Haushalt einer städtischen Bürgerfamilie wechselten und dort für ein Taschengeld einen Großteil der häuslichen Arbeit und der Betreuung der Kinder übernahmen.
Erst Ende 1964 wurden in dem erfassten Gebiet Bauland-Ahornwald in groß angelegten Begabungs- und Schuleignungsuntersuchungen über 1500 Kinder ab der 3. Klasse getestet und dabei folgende Ergebnisse erzielt: Rund 19% galten als für das Gymnasium geeignet, 24% für die Mittelschule, also für die Realschule, und 57% wurde die Hauptschule empfohlen, die damals völlig zurecht diesen Namen trug. Diese Zahlen waren im Prinzip deckungsgleich mit denen aus städtischen Gebieten. Und festgestellt wurde weiterhin, dass es keine signifikanten Leistungsunterschiede zwischen Buben und Mädchen gab. Falls Sie sich an der prozentualen Aufteilung der Kinder auf die drei Schultypen stören, möchte ich dazu nur anmerken, dass für die Zuordnung seitenlange Kriterienlisten galten, die gegenüber den heutigen Grundschulempfehlungen unvergleichlich streng waren, ganz abgesehen davon, dass derzeit diese Empfehlungen ohne Relevanz sind und selbst ausgesprochen leistungsschwache Kinder das Gymnasium besuchen dürfen, wenn die Eltern das nur wünschen.
So toll kann Fortschritt sein!
Sie werden sich sicher fragen, was all diese Ausführungen zu den Verhältnissen in den 1960er Jahren hier und heute zu suchen haben, wo wir doch die 60jährige Gründungsfeier unserer Schule im Jahr 1955 begehen. Aber diese Ausführungen waren mir wichtig, denn nur, wenn man sie kennt, kann man den Stellenwert der Gründung unserer Schule angemessen würdigen. All das, was hier auf Landesebene geschah, fand nämlich erst zehn Jahre später statt. Zwar hatte man 1952 in Boxberg eine Zweigklasse des Gymnasiums Tauberbischofsheim und 1953 einen Mittelschulzug in Osterburken gegründet, aber beide Versuche scheiterten. Nur in Krautheim hielt man die so schwierige, etliche Jahre dauernde Probephase trotz widrigster äußerer Bedingungen durch. Krautheim war also zehn Jahre früher dran als die Gründungen der Gymnasien in Osterburken und Adelsheim sowie der Realschulen in Boxberg und Niedernhall. Aber wenn man sich in die damaligen Verhältnisse zurückversetzt, dann waren das nicht einfach zehn Jahre, das war eine ganze Epoche! Als man Anfang der 50er Jahre in Krautheim die Gründung der Mittelschule thematisierte, ging es in Deutschland noch um die Überwindung schlimmster Kriegsfolgeprobleme, um Hungersnot, Wohnungsnotstand, Massenarbeitslosigkeit, natürlich auch in unserer Gemeinde, wo u. a. fast 400 Heimatvertriebene unterzubringen waren. In kaum einer Kommune verschwendete man in dieser Zeit einen Gedanken auf bildungspolitische Fragen. Krautheim war da weit und breit eine totale Ausnahme.
Es war der langjährige Bürgermeister Gustav Meyer, der sich viele Jahre darum bemüht hatte, unsere Schule auf den Weg zu bringen und der sie dann mit größtem Engagement verteidigte. Es ist auch aus heutiger Sicht noch erstaunlich, dass ausgerechnet das arme, verkehrsmäßig miserabel erschlossene, direkt an der alten Landesgrenze liegende Krautheim die extrem schwierige Aufbauphase durchhielt. Lange sah es nämlich auch hier so aus, als würde man die Schule wieder schließen. Nach dem ersten, recht starken Jahrgang fielen die Schülerzahlen wieder ab. Der absolute Tiefpunkt wurde im vierten Jahr durchschritten. Aus diesem Jahrgang waren 1964 lediglich neun Absolventen zu verzeichnen.
Die drei genannten Schulgründungen, neben Krautheim also noch Osterburken und Boxberg, erhielten Jahr für Jahr nur vorläufige Genehmigungen für ihren Betrieb. Die beiden anderen wurden 1957 wieder geschlossen. In Krautheim hatte man darauf gehofft, dass ein Teil der von den Schließungen betroffenen Kinder in unsere Schule wechseln würde. Bürgermeister Meyer hatte das Schulamt in Buchen um Vermittlung gebeten, erhielt aber am 26. Januar 1957 von dort einen Brief mit folgendem Inhalt: „Die Gemeinde Osterburken ist nicht bereit, die Schüler des Mittelschulzuges während des Schuljahres 1957/58 nach Krautheim zu schicken.“ Ein Brief vom 16. Januar 1960 an das Oberschulamt in Karlsruhe, enthält folgenden Passus: „Ebenso hat Osterburken bis jetzt prinzipiell keine Kinder nach Krautheim geschickt mit der Begründung: Wenn unsere Schüler auswärts gehen, dann nur auf eine Oberschule. (Wahrer Grund: Ablehnung der eigenen Mittelschule.)“ Vermutlich handelte es sich bei dem Schreiber um Bürgermeister Meyer, denn er beschwerte sich am 11. Februar 1961 bei dem Buchener Kreisschulrat ganz ähnlich: „Es ist doch kein Geheimnis, daß der gute Herr Rektor von Osterburken nach wie vor in gehässiger Form gegen Krautheim ist und deshalb schon in den letzten Jahren lieber die Kinder nicht zur Mittelschule führte, als daß sie nach Krautheim gehen.“
Auffällig ist, dass der Schriftverkehr jeweils im Januar bzw. Februar stattfand. In dieser Zeit liefen die Anmeldungen zu den obligatorischen Aufnahmeprüfungen für das nach den Osterferien beginnende Schuljahr – und da bangte man in jedem Jahr um die Verlängerung der vorläufigen Genehmigung. Und zu dem Aufnahmejahr 1961 kann ich noch ganz persönlich folgendes ergänzen: Aus Adelsheim und Osterburken, den zwei größten Gemeinden in dem hiesigen Bildungsnotstandsgebiet mit jeweils gut 3.000 Einwohnern, traten in diesem Jahr lediglich drei Kinder in das Gymnasiums in Buchen ein, darunter lediglich ein Junge aus Osterburken, das war alles. Ich weiß das genau, weil sie meine Klassenkameraden waren. Aus heutiger Sicht war es ein Skandal: Die Kinder aus den gescheiterten Schulversuchen wurden ausnahmslos in die Volksschule zurückgeschickt. Von Missgunst geleitete Kirchturmpolitik war allemal wichtiger als die Zukunft der eigenen heranwachsenden Mitbürger.
Auch von jenseits der seit 1953 nicht mehr bestehenden Landesgrenze kam heftiges Störfeuer, denn in den Köpfen vieler Politiker und Verwaltungsbeamter waren die Gräben noch so tief, dass sie jeden Weitblick verhinderten. Der Landrat von Künzelsau, in dessen Landkreis es damals noch keine Mittelschule gab, hatte sich beim Kultusministerium beschwert und einen Brief vom 23. Juli 1955 an das Oberschulamt Karlsruhe mit folgendem Inhalt ausgelöst: „Das Oberschulamt wird gebeten, nochmals zu prüfen, ob der Mittelschulzug in Krautheim finanziell gesichert ist. … Wie uns der Landrat von Künzelsau mitteilt, hat sich der Kreis Künzelsau keineswegs verpflichtet, einen Pauschalbetrag für die Kinder seines Kreises an Krautheim zu zahlen.“ Man legte es offensichtlich darauf an, den grenznahen Schulversuch zum Scheitern zu bringen und hat dabei die hiesige prekäre Finanzsituation als Hebel benutzt, indem man eine Beteiligung an den Unkosten verweigerte.
Zu diesem Brief passt hervorragend ein Bericht unseres späteren Rektors Bruno Amann, der 1955 der erste Klassenlehrer des neu gegründeten Mittelschulzuges war. In der Festschrift zur unserer 40-Jahr-Feier schrieb er:
„Im Juni 1955 erhielten wir einen ungewöhnlichen Schulbesuch. Ein Klopfen an der Tür unterbrach den Unterricht und herein kam ein grau melierter, älterer Herr, der sich als Präsident des Oberschulamts Stuttgart vorstellte. Seine Absichten waren mir unklar, schulisch gehörten wir ja zum Bereich des Oberschulamtes Karlsruhe. Der Besucher ging auf einzelne Schüler zu und fragte die Verdutzten, woher sie kämen und warum sie gerade in diese Schule nach Krautheim gingen. Der Herkunftsort schien eine Rolle zu spielen. Als Antwort erhielt er meistens, sie wollten hier mehr lernen, um später weiterzukommen. Das war schon alles. Nach kurzem Abschied war der Präsident, so schnell, wie er gekommen war, wieder verschwunden. Er ließ sich weder bei Fräulein Kuhnimhof (damals die Schulleiterin) noch beim Bürgermeister sehen, die erst durch mich von diesem merkwürdigen Besuch erfuhren. Alle hatten den Eindruck, daß er sich als hoher Schulbeamter um die schwäbischen Kinder sorgte, die sich freiwillig einer badischen Schule und einem badischen Lehrer ausgeliefert hatten.“
Diese Querschüsse blieben nicht ohne Folgen. Als ein Künzelsauer Junge an unsere Schule wollte, wurde das vom Regierungspräsidium Karlsruhe abgelehnt. In einem Schreiben vom 6. März 1957 hieß es: „Den Eltern ist anzuraten, ihren Sohn von der Volksschule an die Höhere Handelsschule zu schicken, da bei der geringen Schülerzahl des Mittelschulzugs in Krautheim dessen Bestand nicht als gesichert erscheint.“
Auch ohne Störfeuer aus dem Umkreis hätte man es vor Ort wirklich schwer genug gehabt. Krautheim war eine arme Gemeinde. Zwar hatte man 1950 wieder die Stadtrechte erhalten, aber kaufen konnte man sich dafür nichts. Die Eintragung der damaligen Ehrengäste bei der Wiederverleihungsfeier im goldenen Buch der Stadt erfolgte mit Bleistift! Mehr ist dazu wohl nicht zu sagen. Man hatte nicht einmal ein Schulhaus für den Mittelschulzug. Zunächst musste die alte Synagoge genutzt werden, jedes Jahr kam ein weiteres Provisorium in verschiedenen Häusern hinzu. Wilhelm Walz nennt in seiner Chronik neben der Synagoge noch das Gemeindehaus, den Feuerwehrgeräteraum und das Wohnhaus der Familie Josef Stumpf. Lediglich zur großen Pause versammelten sich alle Schüler auf dem Schulhof der Volksschule, dem heutigen Rathaus, wo sie in Fünferreihen aufgestellt bis zum Ende der Pause im Kreis herumzuschreiten hatten. Genau genommen hatte man für den Mittelschulzug überhaupt kein Geld, wie man in Künzelsau durchaus richtig erkannt hatte. Aber Bürgermeister Meyer gab nicht nach. Er versprach, dass die Gemeinde alle entstehenden Unkosten selbst trage. Aber in Wirklichkeit hatte er das Geld jeweils nur vorgestreckt und durch äußerst geschicktes Taktieren anschließend alle nur erdenklichen Zuschüsse verlangt und auch durchgesetzt. Ohne sein gekonntes und beharrliches Engagement gäbe es bei uns heute nichts zu feiern.
Im Jahr 1960 hatte er endlich das entscheidende Ziel erreicht: Die Schule wurde durch einen Erlass des Kultusministeriums endgültig genehmigt. Ein Jahr später legten die ersten 15 Schüler und 11 Schülerinnen die Mittlere Reife-Prüfung ab. Es mag also gut sein, dass sich ein wesentlicher Teil der im gleichen Jahr im Bildungsnotstandsgebiet Bauland-Ahornwald gezählten 36 in einer Schulbildung befindlichen Jugendlichen im Alter von 16 bis 19 Jahren zum ersten Abschlussjahrgang unserer Schule gehörte – oder anders herum: Ohne unsere Schule wäre die damals wahrlich trostlose Bildungssituation noch weit übler ausgefallen. Dann noch eine Anmerkung zu dem Mädchenanteil: Bereits im zweiten Abschlussjahr – 1962 – stellten die Mädchen die Mehrheit und das war in den sechziger Jahren meistens der Fall. Unsere Schule hatte damit auch eine emanzipatorische Funktion, die für die damalige Zeit kaum hoch genug eingeschätzt werden kann.
Ein Problem war lange Zeit auch die Lehrerversorgung. Auf Grund der Tatsache, dass aus unserer bildungsfernen Gegend kaum Lehrer zu rekrutieren waren, wurden hier Jahr für Jahr neue Lehrer zugewiesen. Die meisten stammten aus dem Großraum Heidelberg – Mannheim und mussten ihre erste Stelle hier antreten. Das erste Formular, das sie ausfüllten, war oft der Versetzungsantrag. In manchen Fällen musste man Verständnis dafür haben, so in dem einer jungen Lehrerin, die ein Zimmer in dem alt-ehrwürdigen Schloss gemietet hatte, wo während der Nacht ein Teil der maroden Stuckdecke herab brach, sie selbst aber mit dem Schrecken davonkam. Aber auch hier war man um Abhilfe bemüht, die Stadt baute zwei Lehrerwohn-häuser und versuchte durch billige Mieten mit einigem Erfolg, die extreme Rotation in den Griff zu bekommen.
Nach der endgültigen Genehmigung der Schule von 1960 ging es Schlag auf Schlag: Noch im gleichen Jahr wurde mit der Planung eines neuen Schulhauses, der heutigen Grund-, Haupt- und Werkrealschule, begonnen. Sie wurde bereits 1963 bezogen und bald erweitert. Die darin integrierte Kleinschwimmhalle war die einzige solche Anlage im Landkreis Buchen und galt damals als purer Luxus. 1970 wurde die Realschule selbstständig und konnte zwei Jahre später das neu gebaute Schulhaus beziehen. Der Bau der Sporthalle im Jahr 1976 komplettierte das hiesige Schulzentrum im Wesentlichen.
All das, was ich jetzt in wenigen Sätzen aufgezählt habe, forderte der kleinen Stadtgemeinde oft ein Maximum dessen ab, was möglich war. Und wenige Gemeinden von der Größe Krautheims können mit gutem Grund so stolz auf ihr Engagement im Bereich der Bildung sein wie unsere.
Ich selbst war von 1973 bis 2012 – also 39 Jahre lang – Lehrer an der hiesigen Realschule. Da kann es nicht ausbleiben, dass ich Höhen und Tiefen erlebt habe, doch das gehört nicht hierher. Zum Schluss möchte ich eines festhalten: Meine letzten Berufsjahre waren in vielerlei Hinsicht die schönsten. Das lag zum einen an der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Schulleitung unter Herrn Weniger und seinen Stellvertretern, Frau Knapp und Herrn Kurfeß, und ganz besonders an dem tollen kollegialen Klima, in dem Alt und Jung absolut vorbildlich zusammenarbeiten. In habe mich gerade in dieser Zeit hier sehr wohl gefühlt. Es war fast so schön wie in der folgenden Pensionärszeit!
In den letzten Jahren wurden vielfältige, äußerst radikale Veränderungen in der Schulpolitik durchgezogen. In den 60er Jahren hatte man mit großem Aufwand die alten Volksschulen – endlich – abgeschafft und allen Kindern den Zugang zu dem gegliederten Schulsystem mit Hauptschule, Realschule und dem gymnasialen Bereich angeboten. Zeitgleich wurde ein differenzierter Sonderschulbereich für Kinder mit besonderen Schwierigkeiten aufgebaut. Immer mehr flexible Übergänge zwischen den verschieden Schularten wurden geschaffen. Jahrzehnte lang war es gesellschaftlicher Konsens, dass in möglichst homogenen Lerngruppen mit speziell dafür ausgebildeten Lehrkräften die besten Ergebnisse zu erzielen seien. Aber heute wird dies von maßgeblichen Kreisen unserer Gesellschaft bestritten. In den mit großem Aufwand propagierten Gemeinschaftsschulen werden jetzt wieder Kinder mit extrem unterschiedlichen Voraussetzungen von Lehrern, die scheinbar alles können, gemeinsam unterrichtet. Vieles davon erinnert mich an die alte Volksschule, die ich noch als kleines Schulkind erlebt habe. Hoffentlich wird das kein Salto rückwärts! In diesem Sinn wünsche ich meiner Schule, meiner Realschule und euch, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, euren Schülern und deren Eltern, für die Zukunft alles Gute!
Der Förderverein der Realschule Krautheim verfolgt neben der Unterstützung des Schulprogramms auch das Ziel, den Lern- und Lebensraum Schule zu fördern. Im aktuellen Schuljahr wurden so zum Beispiel bereits drei Gruppentische als Lerntreff in den Gängen sowie eine bequeme Lounge im Aufenthaltsbereich angeschafft.
Doch auch die technische Ausstattung der Aula war in die Jahre gekommen und konnte nun dank einer erfolgreichen Spendenaktion des Fördervereins auf einen aktuellen Stand gebracht werden. Insgesamt 13.870 Euro wurden von verschiedenen ortsansässigen Firmen, Bildungspartnern, Gemeinden und Privatpersonen für diesen Zweck gespendet. Mit diesem Kapital sowie der Unterstützung der Stadt Krautheim konnte damit die Beleuchtung in Aula und Musikraum modernisiert, alte Schalttafeln erneuert, ein Beamer installiert und eine neue Licht- und Tonanlage angeschafft werden.
Rektor Thomas Weniger zeigte sich erfreut, dass es nun wieder möglich sei Vorträge, Theateraufführungen oder zum Beispiel den beliebten Gesangswettbewerb „Voice of Krautheim“ auf hohem technischen Niveau in der Aula durchzuführen. Besonders dankbar sei man in diesem Zusammenhang der Volksbank Krautheim, die mit 8.000 Euro einen gewaltigen Beitrag zu dem Projekt leistete.
Den rund 24 Unternehmen, Gemeinden und Privatpersonen sprach auch die Fördervereinsvorsitzende Elke Schneider herzlichen Dank im Namen der gesamten Schulgemeinschaft aus. Diese sind in alphabetischer Reihenfolge:
Ansmann AG, Autohaus Keller, BB Bank Karlsruhe, Debeka, Dr. Alexander Krebs, EDEKA-Aktiv-Markt Geiger, Fahrbach Bodenbeläge, Fotostudio Sonne, Frisör Hermann, Gemeinde Jagsthausen, Getränke
Specht, Karl Nied GmbH, Kirchenbäck, Leiser’s kleine Metzgerei, LTI Metalltechnik GmbH, Roland Kunzelmann, Salon Markus Imhof, Schreinerei Albrecht, Spedition Rüdinger GmbH, Sparkasse
Hohenlohekreis, Sparkasse Neckartal-Odenwald, Verlag Natur und Leben, Volksbank Hohenlohe, Volksbank Krautheim, Walter Rüdinger, ZTO GmbH
Zum laufenden Schuljahr hat die Realschule Krautheim ihr Schulprogramm um die nun sechste Säule „Wirtschaft und Beruf“ erweitert. In diesem Zusammenhang haben sich die Realschule und die Arnold Umformtechnik GmbH & Co. KG auf eine Zusammenarbeit im Rahmen einer Bildungspartnerschaft verständigt und dies in einer Kooperationsvereinbarung vertraglich festgehalten.
Ziel der Kooperation ist es, für Schülerinnen und Schüler angemessene Praxisbegegnungen mit der Arbeits- und Wirtschaftswelt zu schaffen, damit diese ein realistisches Bild über Arbeitsplatzbedingungen und Qualifikationsanforderungen entwickeln können.
Insbesondere liegt der Fokus auf der Entwicklung gemeinsamer berufsorientierter Projekte, durch die die Unterrichtsinhalte einen stärkeren Realitäts- und Praxisbezug erhalten sowie die Ausbildungsreife gefördert wird. Bereits im vergangenen Schuljahr nahmen Schülerinnen und Schüler der Realschule begeistert an einem von der Firma Arnold geplanten Outdoor-Tag zusammen mit deren Azubis teil. Selbiger wird auch im laufenden Schuljahr für die neunten Klassen angeboten.
Die beiden Unterzeichner der Bildungspartnerschaft, Rektor Thomas Weniger und Geschäftsführer Gert-Thomas Höhn sehen große Vorteile in der Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft: Es gibt den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, die Strukturen eines Unternehmens kennenzulernen - und was entscheidend ist: Dank der gemeinsamen Projekte und Praktika werden die Jugendlichen besser einschätzen können, welche Wege ihnen nach dem Schulabschluss offen stehen.
Realschule und Kängurus – wie hängt das zusammen? Am dritten Donnerstag im März findet weltweit jedes Jahr ein Mathematikwettbewerb statt, der 1978 in Australien – daher wohl auch der Name „Känguru“ - ins Leben gerufen wurde und seitdem Jahr für Jahr mehr Resonanz findet. In diesem Schuljahr nahmen in Deutschland zuletzt mehr als 850 000 Schüler teil.
An der Realschule wurde der Wettbewerb in den Klassenstufen 7 bis 9 angeboten. 70 Schülerinnen und Schüler stellten sich freiwillig den kniffligen Fragen, die innerhalb von 75 Minuten gelöst werden sollten. Dabei musste aus jeweils vier Lösungsvorschlägen der richtige herausgefunden werden. Wer rät, hat allerdings schlechte Karten, denn für falsche Antworten werden Punkte abgezogen.
Alle Teilnehmer erhielten eine Urkunde und ein Knobelspiel als kleines Präsent. Die höchsten Punktzahlen an der Realschule haben Tom Laukemann (8c) mit 77,5 Punkten und Adele Schmidt (9b) mit 77,25 Punkten erreicht. Erfreulich war auch das Abschneiden von Selina Eichhorn (8a), die auf Schulebene die meisten aufeinanderfolgenden Aufgaben richtig gelöst hatte. Sie wurde dafür mit einem T-Shirt für den größten Kängurusprung belohnt.
Georg Popp ist die neue „Voice of Krautheim“.
Im Jahr 2014 wurde erstmals der Gesangs-Wettbewerb an der Realschule Krautheim durchgeführt und aufgrund großer Beliebtheit bei allen Beteiligten in diesem Jahr fortgeführt. Zunächst wurde in einem Vorentscheid von jeder beteiligten Klasse ein Klassensieger bzw. ein Siegerteam gewählt. Vorausgegangen war hier eine intensive Vorbereitung zusammen mit den Lehrern, um für die Sängerinnen und Sänger ein geeignetes Lied zu finden. Die Solisten oder Teams durften wählen, ob sie sich selbst auf Klavier oder Gitarre begleiten oder alternativ eine Karaoke-Version nutzen.
Am Mittwoch, den 13. Mai 2015 fand nun der Schulwettbewerb in der Aula der RSK statt. Aus allen beteiligten Klassen waren viele Schülerinnen und Schüler im Publikum, auch manche Eltern und ein Großteil des Lehrerkollegiums fanden sich ein.
Musiklehrer Uwe Amann eröffnete den Nachmittag und begrüßte alle Anwesenden in der Aula. Im Anschluss stellte er die Jury vor, die aus den Musiklehrkräften Frau Schmieg und Herrn Abel sowie der ehemaligen Musiklehrerin Frau Schäfer bestand. Um keine Zeit zu verlieren, startete nun der Contest direkt mit den Teilnehmerinnen aus der Klasse 5a. Wie auch die Teams der anderen Klassen meisterten sie ihren Auftritt hervorragend. Die Jury und das Publikum waren von jedem einzelnen Auftritt hellauf begeistert. Dementsprechend laut war der Applaus nach den einzelnen Songs.
Nach anderthalb Stunden abwechslungsreicher Auftritte wartete kurz vor 15 Uhr die gesamte Aula auf das Ergebnis der Jury. Gewinner und damit „Voice of Krautheim“ wurde Georg Popp aus der Klasse 9a mit dem Lied „Two lips“ von Hoodie Allen, der seinen Gesang selbst auf der E-Gitarre begleitete und von Cajon-Spieler Pascal Lang aus der Klasse 8b unterstützt wurde. Auf Platz zwei landeten mit einem ebenso meisterhaften Auftritt Marie Möhler und Jule Geißler aus der 7c mit „Breaking Ball“ von Miley Cyrus. Platz drei erreichte Susanne Krause aus der Klasse 7b mit ihrer Interpretation von „Empire State of Mind Part II“ von Alicia Keys.
Sowohl Publikum als auch Teilnehmer waren nach dem Auftritt rundum zufrieden. „Voice of Krautheim“ wird auf jeden Fall auch im nächsten Jahr weiter gehen!
Die Realschule Krautheim hat zum laufenden Schuljahr ihr Schulprogramm um die nun sechste Säule „Wirtschaft und Beruf“ erweitert. Die Realschule und die systemair GmbH haben sich in diesem Zusammenhang auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit im Rahmen einer Bildungspartnerschaft verständigt und dies in einer Kooperationsvereinbarung vertraglich festgehalten.
Ziel der Kooperation ist es, für Schülerinnen und Schüler angemessene Praxisbegegnungen mit der Arbeits- und Wirtschaftswelt zu schaffen, damit diese ein realistisches Bild über Arbeitsplatzbedingungen und Qualifikationsanforderungen entwickeln können.
Insbesondere liegt der Fokus auf der Entwicklung gemeinsamer berufsorientierter Projekte, durch die die Unterrichtsinhalte einen stärkeren Realitäts- und Praxisbezug erhalten sowie die Ausbildungsreife gefördert wird.
Die beiden Unterzeichner der Bildungspartnerschaft, Rektor Thomas Weniger und Geschäftsführer Kurt Maurer sehen große Vorteile in der Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft: Es gibt den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, die Strukturen eines Unternehmens kennenzulernen - und was entscheidend ist: Dank der gemeinsamen Projekte und Praktika werden die Jugendlichen besser einschätzen können, welche Wege ihnen nach dem Schulabschluss offen stehen.
Wettbewerbe gehören neben den vielfältigen Aktivitäten des Schulprogramms der Realschule Krautheim immer wieder zum Schulalltag der Schülerinnen und Schüler. So haben jüngst die beiden von den Schülerinnen und Schülern gebildeten Gruppen mit den Namen „Schnittlauch“ und „BADASS“ der Realschule Krautheim erfolgreich an der ersten Runde des DECHEMAX-Wettbewerbs teilgenommen.
Dieser stand unter dem Motto: „Chemie rund um den Körper des Menschen“. In der ersten Wettbewerbsrunde mussten über mehrere Monate wöchentlich verschiedene Fragen beantwortet werden. So wurde recherchiert, wie sich Zahnpasta auf empfindliche Zähne auswirkt oder welche Krankheiten anhand des Urins festgestellt werden können. Nur die Schülergruppen, die jeweils innerhalb einer Frist von 6 Wochen diese Fragen richtig beantwortet haben kamen in die zweite Runde.
Die Schüler der Realschule Krautheim und deren Techniklehrer Florian Nuber und Andreas Kaulbersch freuen sich seit Februar 2015 über eine neue Fräsmaschine, mit der sie eine Vielzahl an Materialien wie z.B. Buntmetalle, Kunststoffe und Holz bearbeiten können. Der Ventilatoren- und Motorenhersteller ebm-papst spendete diese der Krautheimer Realschule im Wert von mehreren tausend Euro. Rektor Thomas Weniger dankte dem Technologieführer und langjährigem Bildungspartner ebm-papst im Namen der Krautheimer Schülerschaft und betonte, mit dem Bildungspartner ebm-papst sei man innovativ in der Innovationsregion unterwegs.
Neben der bisherigen, für Realschulen typischen CNC-Tischfräse im DinA4 oder DinA3 Format, steht den Schülern der Realschule Krautheim nun eine leistungsstärkere Portalfräse zur Verfügung, die Verfahrwege von 600 x 900mm zulässt (vgl. DinA 1). Die Schüler nutzen die Maschinen ab der achten Klasse im Technikunterricht zum Fräsen und Gravieren. Ältere Schüler können mit der Fräsmaschine sogar Teile ihrer Abschlussarbeiten anfertigen.
Vor zwei Jahren setzte die Realschule Krautheim in Bezug auf die Schulart einen Meilenstein, als im CAD Bereich des Technikunterrichts der Schritt von 2D zu 3D gegangen wurde. Den Schülern stehen im Technikraum leistungsstarke Notebooks zur Verfügung, auf denen sich neben zahlreicher Techniksoftware das 3D CAD-Programm SolidWorks befindet. Dieses in der Industrie und den weiterführenden Schulen häufig verwendete Programm steht den Schülern für ihre Privatrechner ebenfalls zur Verfügung. Die Schüler lernen im Technikunterricht bis Klasse zehn das Konstruieren von 3D-Teilen, Baugruppen, deren Animation sowie die fotorealistische Darstellung mit Hilfe der CAD-Software. Die Schüler erstellen nun mit SolidWorks 3D-Konstruktionen (CAD), die über eine weitere Software (CAM) direkt an die Fräsmaschine gesendet werden. Die Maschine setzt die ihr gesendeten Daten dann automatisch im G-Code um (CNC).
Bei der Zusammenarbeit ist den Ausbildungsmeistern Martin Schmitt und Sven Schmieg sowie den Techniklehrern Florian Nuber und Andreas Kaulbersch der unkomplizierte Austausch besonders wichtig. In den vergangenen Jahren spendete der Ventilatorenspezialist bereits verschiedene Maschinen und Arbeitsmaterialien. Außerdem können die Schüler durch spezielle Nachmittagskurse oder Praktika bei ebm-papst bereits erste praktische Erfahrungen sammeln. Die Bildungspartnerschaft zahlt sich auf diese Weise sowohl für die Krautheimer Realschüler als auch für den weltweiten Innovationsführer bei Ventilatoren und Motoren aus: Viele ehemalige und aktuelle Auszubildende in Mulfingen waren einst Schüler der Krautheimer Realschule.
Nicht nur Schüler werden benotet, seit einigen Jahren erhalten auch Schulen Noten. Die erweiterte Eigenständigkeit der allgemeinbildenden Schulen durch zum Beispiel Profilbildung in einem eigenen Schulprogramm führt auch zu größerer Verantwortung der einzelnen Schule. Daher müssen sie sich regelmäßig einem Qualitäts-Test unterziehen, der ihnen Rückmeldung sowohl über Stärken als auch über eventuelle Schwächen gibt. Das Landesinstitut für Schulentwicklung hat den gesetzlichen Auftrag in "angemessenen zeitlichen Abständen" die Schulen einer so genannten Fremdevaluation zu unterziehen. Dabei werden landesweit vorgegebene Bereiche wie Qualität des Unterrichts, Professionalität der Lehrkräfte, Schulführung, Schulmanagement, außerschulische Partnerschaften sowie das Schul- und Klassenklima in einem aufwändigen Verfahren untersucht und bewertet. Nachdem die Realschule Krautheim bereits 2005 als eine der ersten Schulen freiwillig an der Fremdevaluation erfolgreich teilgenommen hat, wurde sie nun zum zweiten Mal als Erprobungsschule für ein leicht verändertes Verfahren der Fremdevaluation ausgewählt.
Bereits im Vorfeld wurde von den Fachleuten das Schulportfolio analysiert, welches alle wichtigen Daten einer Schule enthält. In einem weiteren Schritt der Überprüfung wurden im Oktober 2014 Lehrer, Eltern und Schüler online zur Schule befragt. Ende November 2014 wurde die Realschule dann durch zwei externe Prüfer, einem Verfahrensbeobachter und einer von der Schule ausgewählten Person ausführlich begutachtet. Bei verschiedenen Interviews mit der Schulleitung, Eltern- und Schülervertretern sowie bei insgesamt 20 Unterrichtshospitationen und einem Schulhausrundgang wurden unzählige Daten kriteriengeleitet erfasst und abgeglichen.
Insgesamt wurden auf diese Weise 59 Teilbereiche genau unter die Lupe genommen, wovon die Realschule Krautheim 57 erfüllt. Das Ergebnis ist mehr als erfreulich und zeigt zusammen mit den langjährig guten Resultaten der Abschlussprüfungen sowie den Rückmeldungen schulischer und betrieblicher Partner, dass die Realschule Krautheim die an sie gestellten Herausforderungen hervorragend erfüllt. Ebenso wird sie der selbst gestellten Erwartungshaltung, Schüler gemäß des Schulmottos „Fit für die Zukunft“ zu machen, in allen Bereichen gerecht. Die Realschule Krautheim hat sich damit erneut als moderne Schule mit sehr hoher Qualität präsentiert und kann durchaus stolz auf dieses außerordentliche Ergebnis sein. Teamleiterin Martina Lerch gratulierte dem Lehrerkollegium und der Schulleitung mit den Worten: „Man muss schon weit laufen, um ein solches Resultat vorzufinden!“ Bei allem Stolz über diese Aussage war man sich im Kollegium einig, dass man sich mit voller Kraft darum bemühen wolle, das hohe Niveau der Schule auch künftig zu halten und die Schule selbstkritisch weiterzuentwickeln.
Rektor Thomas Weniger dankte allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben, ganz besonders dem engagierten Lehrerkollegium, den Elternbeiräten, den Schülern der SMV sowie dem Schulträger.
Krautheim. Aufgrund der immer größer werdenden Heterogenität in den Klassenzimmern ist es notwendig, dass sich ein Lehrerkollegium bestmöglich wappnet, um die Schülerschaft fit für die Zukunft zu machen. Aus diesem Grund haben sich die Lehrerinnen und Lehrer der Realschule Krautheim gemeinsam mit dem renommierten Bildungsexperten Dr. Heinz Klippert an ihrem Pädagogischen Tag auf den Weg gemacht, um mit Hilfe von neuen Erkenntnissen und den Erfahrungen des Referenten möglichst auch in Zukunft allen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden.
Zunächst gab Dr. Klippert in einem rund dreistündigen Vortrag „Inputs“ und bot den interessierten Pädagogen dazwischen mehrmals Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch, was mit Begeisterung und Ausdauer angenommen wurde. Er stellte Strategien zum Aufbau einer praktikablen Förder- und Forderkultur vor, die sowohl auf vielseitige Schüleraktivierung und kooperative Lernformen als auch auf Arbeitsökonomie setzt. Da bereits seit Jahren die bewährten Methodenwochen des Schulprogramms nach dem „Haus des Lernens“ von Dr. Klippert ablaufen, war die Umstellung der Unterrichtsorganisation auf sogenannte Lernspiralen für viele Lehrkräfte theoretisch gut nachvollziehbar.
Anschließend hat sich die Lehrerschaft in Workshops mit der Ausarbeitung verschiedener Unterrichtseinheiten beschäftigt. Am Ende des gewinnbringenden Tages hatten die Lehrkräfte innerhalb ihrer Fachschaften zu verschiedensten Bildungsplanthemen viele eigene Lernspiralen ausgearbeitet.
Realschulrektor Thomas Weniger wertete den Pädagogischen Tag als einen wichtigen Beitrag, um die Schülerinnen und Schüler der Realschule auch weiterhin ganz nach dem schuleigenen Motto „Fit für die Zukunft“ zu machen. Er bedankte sich bei allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit, insbesondere aber bei Dr. Heinz Klippert, der mit seiner Konzeption zu überzeugen wusste und damit einen Anstoß für die weitere Schulentwicklung gegeben hat.
Erlös geht an Kinder in Namibia
„Kinder helfen Kindern“ - so lautet das Motto des seit mehr als 10 Jahren stattfindenden Weihnachtsbasars der Realschule Krautheim. Der Basar, der immer am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien durchgeführt wird, bildet den jährlichen Höhepunkt des „Sozialen Lernens“, das im Schulprogramm eine der tragenden Säulen bildet. Erneut liefen wochenlang die Vorbereitungen für dieses Ereignis. Eine Vielzahl von Speisen und Getränken, aber auch verschiedenste Bastelarbeiten wurden zum Kauf angeboten. Der gesamte Gewinn wird anschließend einem zuvor ausgewählten Entwicklungsprojekt gespendet.
Für den Weihnachtsbasar war von der Schulkonferenz der Verein für christliche humanitäre Zusammenarbeit in Pfedelbach als begünstigtes Projekt ausgewählt worden. Der gemeinnützige Verein, dessen Hauptziel es ist notleidenden Kindern im südafrikanischen Land Namibia zu unterstützen, wurde im Juli 2011 gegründet. Da Namibia ein sehr großes und armes Land ist ergeben sich viele Probleme insbesondere für Kinder.
Aufgrund weiter Wege, werden Kinder in Schülerheimen untergebracht. Die Arbeitslosigkeit ist mit weit über 50% extrem hoch, dazu kommt, dass Alkoholismus und abwesende Väter negative Auswirkungen auf das Familienleben haben. Die Versorgung mit Wasser, Strom und Telekommunikation, die in Deutschland als selbstverständlich hingenommen wird, ist zwar vorhanden, aber nur gegen vorherige Bezahlung, viele können sich diesen Luxus nicht leisten. Ein weiteres Problem stellt darüber hinaus die hohe HIV-Infektions-Rate (AIDS) dar. Aufgrund dessen leben viele Waisenkinder auf der Straße oder bei ihren Großeltern.
Um diesen Problemen Herr werden zu können unterstützt der Verein eine Suppenküche. Dort kann ein kleines Kind schon mit 5 € im Monat mit Essen versorgt werden. Für 10 € kann einen Monat lang eine Unterkunft in einem Schülerheim finanziert werden und mit 20€ kann ein Jugendlicher einen Monat lang ein Schul-Internat besuchen. Außerdem setzt der Verein seine Spenden dafür ein, die Krankenversorgung zu verbessern und die Helfenden vor Ort zu unterstützen.
Da viele Eltern die privaten Schulkosten nicht alleine schaffen, unterstützt der Verein eine Schule in Windhoek sowie die Martin-Luther-High-School nahe Okombahe, damit auch Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden können, deren Eltern es sich nicht leisten können
Realschulrektor Thomas Weniger bedankte sich bei den Schülerinnen und Schülern, deren Eltern sowie dem Lehrerkollegium für das großartige Engagement, das Jahr für Jahr beachtliche Spendensummen ermöglicht. In diesem Jahr hat der Basar die tolle Summe von 6400 Euro erbracht.
Die anwesenden Vertreter der begünstigten Organisation brachten ihre Dankbarkeit zum Ausdruck und erklärten den Schülerinnen und Schülern, dass dieses Geld für den geplanten Bau neuer Wasserleitungen in Okombahe gedacht sei, um die dort lebenden Kinder mit Frischwasser versorgen zu können.
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